10.02.1984

Wolfgang Hoppe und die Gold-Fahrten von Sarajevo

Aus einer Motorsportfamilie stammend, probierte sich Wolfgang Hoppe zunächst im Motocross. Doch der Gewinn einer olympischen Medaille löste bei ihm einen größeren Reiz aus, worauf er als Zehnkämpfer seinen Weg ging. Aufgrund mangelnder Perspektiven wechselte er 1981 zum Bobsport. Seine ersten Medaillenerfolge erzielte der gebürtige Thüringer im Zweierbob. Mit Anschieber Dietmar Schauerhammer nahm der blaue Blitz ordentlich an Speed auf.  Wolfgang Hoppe war ein Naturtalent hinter den Lenkseilen. Er nahm vier Mal an den Winterspielen teil und gewann jedes Mal eine Medaille.

Seine ersten Winterspiele 1984 sind eine Geschichte wert. Einen Tag vor den Rennläufen erlitt er einen Bandscheibenvorfall. Seine ganze Hoffnung lag nun auf seinem antrittsstarken Anschieber Schauerhammer. Doch als Wolfgang Hoppe am 11. Februar den Startbügel in der Hand hielt, war an Schmerz nicht mehr zu denken. Mit Adrenalin durchströmt rauschte er zu Gold. Im Viererbob setzte er noch einen drauf. Auch hier war sein Team mit Roland WetzigDietmar Schauerhammer und Andreas Kirchner nicht zu schlagen.

Nach der Wende war Wolfgang Hoppe der erste gesamtdeutsche Fahnenträger bei den Olympischen Spielen in Albertville 1992. In seiner gesamten Laufbahn zwischen 1984 und 1997 wurde er zweimal Olympiasieger, sechsmal Weltmeister und viermal Europameister im Zweier sowie im Vierer. 1998 beendete er seine Piloten-Laufbahn und betreute die deutschen Bobfahrerinnen als Bundestrainer. Im Anschluss setzte der studierte Diplomsportlehrer seine Arbeit im Nachwuchsbereich fort. 

Nach wie vor ein Akrobat an den Lenkseilen: Wolfgang Hoppe. Foto: Knoll