15.02.1976

Spätstarter mit Siegergen: Meinhard Nehmer setzt neue Maßstäbe

Erst mit 32 Jahren rauschte er zum ersten Mal durch die Eisröhre. Als Speerwerfer wollte er Karriere machen, doch der ganz große Wurf blieb ihm verwehrt. 1973 gründete der Armeesportklub Vorwärts die Sektion Bobsport – die Suche nach geeigneten Athleten weckte Nehmers Interesse. Mit Gelassenheit, Perfektion und Feinmotorik ist der einstige Spätstarter zur Piloten-Legende aufgestiegen. Gemeinsam mit seinen Anschiebern Raimund BethgeHans-Günther GerhardtBernhard Germershausen sowie Detlef Richter dominierte er in den 70er Jahren das Rodelgeschehen weltweit.
 
Bei den Olympischen Winterspielen 1976 in Innsbruck (AUT) holte Meinhard Nehmer das erste Olympia-Gold für die frühere DDR im Zweier- und Viererbob. In den darauffolgenden Jahren setze er seinen Triumphzug fort. Als 3-facher Olympiasieger und 4-facher Weltmeister ist er als markanter Punkt in die deutsche Bobgeschichte eingegangen. Als er 1980 seine aktive Laufbahn beendete, atmete die Rodel-Konkurrenz auf. Doch dieser Atemzug war nur von kurzer Dauer. Meinhard Nehmer ist der Jupp Heynckes des Bobsports. Innerhalb seiner Trainerzeit führte er zahlreiche Nationalmannschaften in die Goldspur. 2006: Mit insgesamt 62 Medaillen bei internationalen Titelwettkämpfen begab sich der gelernte Landwirt, Wetterdiensttechniker sowie Ingenieur für Landmaschinentechnik in den Ruhestand.

Als Athlet und Trainer Weltspitze: Meinhard Nehmer.