Antje Harvey (geborene Misersky) kann zweifelsfrei auf eine bewegte und bewegende Geschichte als deutsche Skilangläuferin und Biathletin zurückblicken. Für ihre internationalen sportlichen Erfolge wurde sie in der DDR mit dem Titel "Meister des Sports" ausgezeichnet. Mit der Weigerung ihres Vaters, seiner Tochter im Rahmen des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport Dopingsubstanzen zu verabreichen, war ihre Skilanglauf-Karriere in der DDR zunächst beendet.
1989 wurde sie wieder in den Kader des ASK Oberhof aufgenommen, um im aufkommenden Frauen-Biathlon eine DDR-Nationalmannschaft mit aufzubauen. Bei den olympischen Spielen 1992 und 1994 gewann sie eine Gold- und drei Silbermedaillen.
Im Frühjahr 1993 heiratete sie Ian Harvey und startete seitdem unter dem Namen Harvey. Sie zog sich 1995 aus dem Wettkampfsport zurück und lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern in Heber City, wo sie zusammen mit ihrem Mann ein Sportgeschäft betreibt. 2000 nahm sie die Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten an. Sie und ihre beiden Töchter besitzen die doppelte Staatsbürgerschaft.
2005 wurde Antje Harvey für ihre mutige Haltung in Berlin die Heidi-Krieger-Medaille, eine Auszeichnung des Vereins Doping-Opfer-Hilfe, verliehen. 2012 wurden sie und ihr Vater Henner in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen.
