31.03.1964

Karriereende eines Überfliegers 1964

Nach neun Jahren im Nationalkader verabschiedet sich Ausnahme-Skispringer Helmut Recknagel aus dem aktiven Leistungssport. Als einer der erfolgreichsten Skispringer überhaupt gewann der gebürtige Steinbach-Hallenberger sage und schreibe dreimal die prestigeträchtige Vierschanzentournee. Zudem sicherte sich Recknagel Gold von der Großschanze bei den Olympischen Winterspielen im US-amerikanischen Squaw Valley - bei denen er zugleich Fahnenträger der gesamtdeutschen Mannschaft war. Gesprungen wurde damals noch im üblichen Stil, die Arme in „Superman-Pose“ nach vorne ausgestreckt. Im DDR-Sport galt der in Zella-Mehlis und Oberhof ausgebildete Vorzeige-Springer als absolutes Sportidol - so unter anderem auch für aufstrebende Athleten wie einen gewissen Jens Weißflog.

Übrigens: Seinen ersten großen internationalen Erfolg feierte der für den SC Motor Zella-Mehlis startende Recknagel am 3. März 1957 auf dem traditionellen Holmenkollbakken in Oslo. Dort durfte er als noch 19-jähriger Springer nur mit einer Ausnahmegenehmigung starten. Bei dichtem Nebel siegte er als erster Nicht-Skandinavier auf der Schanze. Er betrachtet diesen ersten als zugleich wichtigsten Sieg seiner Laufbahn.

Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-37342-0004 / Schlegel / CC-BY-SA 3.0